3 Fragen an Lea

Wir lassen junge Erwachsene zu Wort kommen und haben Lea zu ihrer Berufswahl befragt. Im Interview erzählt sie uns von ihren Erfahrungen und Unsicherheiten und gibt wertvolle Tipps für Schülerinnen und Schüler, die den Prozess der Berufswahl noch vor sich haben.

Steckbrief:
Name: Lea B.
Alter: 21 Jahre
Wohnort: Kanton Fribourg
Beruf: Mediamatikerin EFZ
Hobbys: Tchoukball, gute Gespräche

Wie hast Du Dich hinsichtlich Deiner Berufswahl informiert? Welche Kriterien und Ziele waren dabei relevant?
Ich habe mich primär zusammen mit meinen Eltern im Internet informiert und ging auch in ein Berufsinformationszentrum. Dort habe ich vor allem erkannt, wofür ich nicht brenne und was ich mir dementsprechend gar nicht vorstellen kann. Denn am Anfang war es einfacher herauszufinden, was mir nicht gefällt. So konnte ich diese Berufe bereits ausschliessen. Das war sehr praktisch für mich!

Als es konkreter wurde, habe ich dann verschiedene Schnupperlehren gemacht. Wichtig war mir, dass ich mich während den Schnupperlehren wohl fühlte und ich den Beruf interessant fand. Anschliessend habe ich mich aber schon auch informiert, ob ich die Berufsmaturität während der beruflichen Grundbildung absolvieren kann, welche Weiterbildungen möglich sind und wie zukunftsfähig die Berufe sind. Diese Punkte waren auch sehr wichtig für mich. Ich habe zum Beispiel eine Schnupperlehre in einem Berufsfeld gemacht, in dem die Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten sehr gering waren. Schlussendlich habe ich mich dann für die Lehrstelle als Mediamatikerin EFZ entschieden, weil dort alle meine Kriterien erfüllt wurden.

Wer hat Dich im Prozess der Berufswahl unterstützt bzw. beeinflusst?
Mir haben hauptsächlich meine Eltern bei der Berufswahl geholfen und sie waren dabei auch offen für alle Bildungswege. Als ich dann in den Bewerbungsprozess übergegangen bin, hat meine Oberstufenlehrerin mein Motivationsschreiben korrigiert.

In meiner Schulklasse haben die meisten Mitschülerinnen und Mitschüler den gymnasialen Weg gewählt, was für mich aber nicht in Frage kam. Ich finde die berufliche Grundbildung viel spannender, da sie sehr abwechslungsreich ist, mit dem Wechsel zwischen Berufsfachschule und Lehrbetrieb sowie dem Praxisbezug.

Welche Unsicherheiten hattest Du bei der Berufswahl? Wie hast Du diese gelöst?
Für mich hat sich diese Entscheidung anfangs sehr endgültig angefühlt und ich hatte das Gefühl, dass ich den gewählten Beruf mein ganzes Leben praktizieren «muss». Das hat mich etwas verunsichert.

Die meisten erwachsenen Personen in meinem Umfeld arbeiten jedoch nicht mehr auf ihrem ursprünglichen Beruf. Ausserdem wusste ich, dass ich verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten habe, das hat mich sehr beruhigt.

Allen Schülerinnen und Schülern, die eine berufliche Grundbildung in Erwägung ziehen, würde ich raten viele Schnupperlehren zu absolvieren. Ruhig auch mehrere Schnupperlehren im selben Beruf, bei verschiedenen Arbeitgebern. So konnte ich am besten herausfinden, was mir gefällt und wo ich mich wohl fühle.