Informatikausbildung 4.1 als Vorbild für andere Berufe
Die gibb Berufsfachschule Bern erprobt seit dem Schuljahr 2018/2019 eine flexibilisierte Informatikausbildung. Kernelemente dieser sogenannten Informatikausbildung 4.1 sind ein modularer Berufskundeunterricht, die Förderung des selbstorganisierten Lernens und (seit 2021) die Verbindung von beruflicher Grundbildung und Studium an der Fachhochschule Bern. Ein Bericht in der Zeitschrift «education» zieht eine positive Zwischenbilanz. Ernst Hegg, Leiter IT-Ausbildung bei der SBB IT Talent Factory, sagt, dass andere Berufe dem Vorbild folgen sollten: «Solche Modelle sind auch für andere Berufe mit grossem Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften interessant – beispielsweise in den Berufsfeldern Technik und Gesundheit.»
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Die SwissSkills 2022 suchen Freiwillige
Vom 7. bis 11. September finden in Bern die dritten zentralen Schweizer Berufsmeisterschaften statt, die SwissSkills 2022. Auf einer Fläche von 14 Fussballfeldern gibt es 150 Berufe zu entdecken. 85 Berufe tragen Meisterschaften aus, 1000 junge Berufsleute nehmen an diesen Wettbewerben teil. Es werden 120 000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Um diesen Grossanlass zu meistern, suchen die SwissSkills 2022 Volunteers. Mögliche Einsatzgebiete: Akkreditierung, Führungen, Media, Ticketing, Catering, Zutrittskontrolle u. a.
Anteil der Lehrstellen an der Gesamtbeschäftigung
Die Bildungsindikatoren des Bundesamts für Statistik beschreiben die Strukturen sowie die Funktions- und Wirkungsweise des Bildungssystems Schweiz. Der Indikator «Lehrstellenquote» zeigt, dass im Jahr 2019 Personen in einer dualen beruflichen Grundbildung 4,5% der Beschäftigten (Vollzeitäquivalente) ausmachten. 2012 betrug dieser Anteil noch 4,9%. Die Lehrstellenquote ist in den Kantonen unterschiedlich. Sie variiert zwischen 1,6% (GE) und 7,6% (UR). Das Gesundheits- und Sozialwesen hat die höchste Lehrstellenquote aller Branchen (6,8%).
Webseite zur kaufmännischen Grundbildung
Erstmals gibt es zum meistgewählten Berufsfeld eine branchenübergreifende Informationsplattform für Jugendliche im Berufswahlalter: die Webseite kaufmännische-grundbildung.ch. Ziel ist, Jugendlichen im Berufswahlalter sowie deren Eltern und Lehrpersonen einen ersten Überblick über das KV zu verschaffen. Auf einer Unterseite werden das Berufsfeld und die 19 Ausbildungs- und Prüfungsbranchen vorgestellt, auf einer weiteren Unterseite die zwei- und die dreijährige Grundbildung sowie die Berufsmaturität. Auch die Perspektiven, welche eine kaufmännische Grundbildung eröffnet, kommen nicht zu kurz. Eine Unterseite mit Tipps zur Lehrstellensuche sowie eine Serviceseite mit Links runden das Informationsangebot ab.
Lehrstellensituation stabil
Erste Trendmeldungen der Kantone zeigen für Anfang 2022 eine insgesamt stabile Lehrstellensituation. In der Deutschschweiz ist die Lehrstellenvergabe traditionell bereits weiter vorangeschritten. In der lateinischen Schweiz beginnt der Rekrutierungsprozess jeweils später. Für den Lehrbeginn 2022 sind aktuell 30’000 Lehrstellen ausgeschrieben. Neue offene Lehrstellen kommen laufend dazu.
Kampagne «Männer in soziale Berufe»
Der Dachverband männer.ch hat zusammen mit der SPAS (Schweizerische Plattform für Ausbildungen im Sozialbereich) und der SASSA (Fachkonferenz Soziale Arbeit der Fachhochschulen Schweiz) die Kampagne «Männer in soziale Berufe» lanciert. Diese will Männer für Berufe in traditionellen Frauendomänen wie Pflege oder Soziale Arbeit gewinnen. Nach wie vor ist der Frauenanteil im Sozialbereich sehr hoch, bei Studienbeginn 2020 waren nur rund ein Viertel Männer. Die Kampagne vermittelt, dass die Eignung für einen bestimmten Beruf nicht an die Geschlechtszugehörigkeit gebunden ist. In einem Interview mit sozialinfo.ch gibt Lu Decurtins, Verantwortlicher der Kampagne, Auskunft.
viamia: kostenlose berufliche Standortbestimmung für Erwachsene ab 40 Jahren
Seit Januar 2022 können die Kantone eine kostenlose berufliche Standortbestimmung und Beratung für über 40-Jährige anbieten. Ziel des Angebots ist es, die Berufschancen von älteren Erwerbstätigen zu erhöhen und das inländische Fachkräftepotenzial zu stärken. Die Beratungen werden zu 80 Prozent vom Bund und zu 20 Prozent von den Kantonen finanziert.
«Movecast»- der Podcast von Movetia
Mit dem Podcast «Movecast» betont die nationale Agentur Movetia die Wichtigkeit von Austausch und Mobilität bei der Bildung von Jugendlichen in der Schweiz und ruft auf spielerische, dynamische und partizipative Weise zur Entdeckungstour der verschiedenen sprachlichen und kulturellen Regionen auf. Die 8. Episode von Movecast durchleuchtet die Kooperationen und stellt zwei Projekte vor, die Movetia unterstützt.
Bester Schweizer Berufsmeister
14 junge Berufsleute gewannen im Rahmen der SwissSkills Championships 2021 einen Titel als Schweizer Berufsmeisterin oder Schweizer Berufsmeister. Als Sieger der Debrunner Acifer Trophy für das beste Gesamtresultat durfte der Walliser Gebäudetechnikplaner (Fachrichtung Sanitär) Alec Steven Gwerder am Sitz seines Arbeitgebers und Ausbildungsbetriebs, der Duchein SA in Villars-sur-Glâne, ein Auto als Siegerpreis in Empfang nehmen.
Höhere Berufsbildung: Bundesbeiträge an Personen im Jahr 2020
Seit 2018 werden Absolvierende von Vorbereitungskursen auf eine eidgenössische Prüfung vom Bund direkt finanziell unterstützt. Sie erhalten bis zu 50% der Gebühren der Vorbereitungskurse zurück, wenn sie die Prüfung ablegen (eidg. Fachausweis oder eidg. Diplom). Der Anteil der in der Schweiz wohnhaften Kandidatinnen und Kandidaten, die schon im Prüfungsjahr einen Beitrag erhalten haben, stieg von 17% im Jahr 2018 auf 41% im Jahr 2019 und auf 48% im Jahr 2020. Während die Zahl der Kandidatinnen und Kandidaten von eidgenössischen Prüfungen zwischen 2019 und 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie um 12% zurückging, nahm die Anzahl Beiträge aber weiter zu. Im Jahr 2020 wurden über 12 200 Beiträge von insgesamt 72,7 Millionen Franken gewährt.