Austauschangebote in der Berufsbildung: «Es ist die ultimative Lernerfahrung»
Ein interkultureller oder sprachlicher Austausch ist für junge Menschen nicht nur eine einzigartige Erfahrung, sondern auch eine Chance, beruflich zu wachsen. Die Förderagentur Movetia setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Lernende während ihrer Ausbildung in den Genuss eines Austausches kommen.
Austauschangebote sind beliebt. Jedes Jahr reisen unzählige Jugendliche für eine begrenzte Zeit in eine andere Sprachregion der Schweiz oder sogar ins Ausland, um Sprachkenntnisse zu verbessern und eine andere Kultur kennenzulernen. Darüber hinaus erwerben Jugendliche, die einen Aufenthalt absolvieren, eine Vielzahl von Kompetenzen, die im Berufsleben von entscheidender Bedeutung sind. Beispielsweise werden sie resilienter, kommunikativer und selbstbewusster. Insbesondere bei längeren Aufenthalten kann viel fürs Leben gelernt werden. «Es ist die ultimative Lernerfahrung für Jugendliche», sagt Daniel Plancic, Bereichsleiter Berufsbildung, Erwachsenenbildung und Jugendarbeit von Movetia.
Bund verfolgt ehrgeizige Strategie
Die Förderagentur Movetia hat von Bund und Kantonen den Auftrag, Mobilitätsangebote in allen Bildungsbereichen zu fördern. Dabei vernetzt Movetia Institutionen und Schulen aus der ganzen Schweiz und aus dem Ausland, um entsprechende Mobilitätsangebote zu schaffen. Ziel ist es, möglichst vielen Jugendlichen einen Austausch zu ermöglichen. Denn seit 2017 verfolgen Bund und Kantone eine ehrgeizige Strategie: Alle Jugendlichen sollen im Laufe ihrer Ausbildung einen Austausch absolvieren können – zum Beispiel in Form eines kurzen Sprachaufenthalts, eines Auslandsjahres oder eines Gruppenaustauschs.
Alle Lernorte mit ins Boot holen
In der Berufsbildung gestaltet sich die Förderung der Mobilität schwieriger als beispielsweise in der schulischen Bildung. Denn in diesem Bildungsbereich sind nicht nur Berufsfachschulen und Bildungsinstitutionen an der Ausbildung beteiligt, sondern auch die Lehrbetriebe. «Es ist unsere Aufgabe, die Lehrbetriebe von der Mobilität zu überzeugen und ihnen aufzuzeigen, welche Vorteile ihre Lernenden von einem Auslandaufenthalt haben», sagt Plancic. Dazu steht sein Team mit diversen Schweizer Berufsverbänden und den Kantonen im Austausch, um sowohl Kooperationen mit dem Ausland aufzugleisen als auch interkantonale Angebote zu ermöglichen. Gerade im Hinblick auf die Mobilität innerhalb der Schweiz sieht Daniel Plancic Potenzial: «Manche Kantone wie das Tessin oder der Kanton Wallis sind sehr engagiert, in anderen Kantonen gibt es noch nicht so viele Angebote im Bereich Berufsbildung.»
Nationale Austauschwoche mit Fokus auf Berufsbildung
Damit Movetia auch Lernende und ihre Eltern auf Mobilitätsangebote aufmerksam machen kann, ist für 2025 eine Medienkampagne zur Berufsbildung geplant. Vom 24. bis 28. November 2025 findet zudem zum dritten Mal die nationale Austauschwoche mit zahlreichen Austauschprojekten statt. «2023 und 2024 war die Austauschwoche der schulischen Bildung gewidmet. 2025 werden wir erstmals die Berufsbildung in den Mittelpunkt stellen. Ich freue mich schon sehr auf die Umsetzung», sagt Daniel Plancic. Die ersten beiden Austauschwochen waren ein Erfolg – 2024 nahmen rund 3500 Schülerinnen und Schüler aus allen vier Sprachregionen teil. Entsprechend hoch sind die Erwartungen für 2025.
Weitere Informationen für Institutionen und Lehrbetriebe: movetia.ch/de/foerderangebote/austausch-fuer-lernende
Informationen für Jugendliche: learningbygoing.ch/jugendliche/