«Ich bin stolz, dass meine Tochter eine Vorreiterin ist»

Im August 2024 startet Rebeca Barcenas Perez als eine der ersten Jugendlichen die berufliche Grundbildung zur Solarinstallateurin EFZ. BerufsbildungPlus.ch hat mit Rebeca und ihrer Mutter Karin Pacheco über diesen aufregenden Schritt gesprochen.

Steckbrief:
Name: Rebeca Barcenas Perez
Alter: 16 Jahre
Wohnort: Emmenbrücke (LU)
Berufswahl: Solarinstallateurin EFZ
Hobbies: Snowboarden, Häkeln und Lesen

Von Graveurin über tiermedizinische Praxisassistentin bis hin zu Floristin oder Werbetechnikerin – die Berufsinteressen von Rebeca waren in der Oberstufe sehr breit gefächert. Sie hat sich nach der obligatorischen Schule für ein 10. Schuljahr entschieden. «Es gibt zu viele Möglichkeiten und ich konnte mich nicht für eine Richtung entscheiden», begründet Rebeca den Entscheid. Über die möglichen Berufswege hat sich die 16-Jährige mehrheitlich auf Internetplattformen informiert. Zudem besuchte sie mit ihrer Klasse eine Berufsmesse. Auch von ihren Eltern erhielt Rebeca im Berufswahlprozess viel Unterstützung. «Wir haben sie stets motiviert, dranzubleiben und nicht aufzugeben», sagt Rebecas Mutter Karin.

Verantwortung übernehmen

Ihre Eltern haben Rebeca die Berufswelt schon in der Schulzeit nähergebracht. In ihrer Freizeit hilft die angehende Lernende regelmässig im Restaurant des Vaters mit. «Uns war es wichtig, dass Rebeca lernt, Verantwortung zu übernehmen», erklärt Karin. Die Arbeit im Restaurant ist auch für Rebeca eine wichtige Erfahrung. «Ich habe gelernt, selbstständig zu arbeiten und mit meinem eigenen Geld umzugehen», sagt Rebeca.

«Das ist genau das, was ich machen will.»

Dann kam der entscheidende Moment. Ein Bekannter machte Rebeca auf die Ausbildung zur Solarinstallateurin EFZ aufmerksam. Erste Berührungspunkte mit Solarenergie hatte Rebeca bereits in der Schule. «Wir haben die Themen Strom und erneuerbare Energien behandelt und uns wurden die Vorteile von Solarenergie aufgezeigt.» Die Themen interessierten sie schon damals und der Beruf hörte sich spannend an. «Ich entschied mich dazu, eine Schnupperlehre zu absolvieren», erzählt Rebeca. Während drei Tagen gewann sie einen Einblick in den Berufsalltag und durfte mithelfen, Solarmodule zu montieren und zu installieren. Rebeca war begeistert und wusste: «Das ist genau das, was ich machen will». 

Leidenschaft für handwerkliche Arbeiten

Im August 2024 wird Rebeca ihre Ausbildung bei der Helion Energy AG in Rothenburg (LU) starten. Besonders freut sie sich darauf, mit ihren Teamkolleginnen und -kollegen zusammenzuarbeiten und das Handwerk zu erlernen. Schon als Kind begeisterte sich die Luzernerin für handwerkliche Tätigkeiten. «Ich habe gerne gebastelt, war oft draussen im Wald und habe geschnitzt. Vor einiger Zeit habe ich zudem angefangen zu häkeln», erzählt Rebecavoller Leidenschaft. Daher war die Berufswahl auch für ihre Eltern nicht überraschend. «Wir haben schon früh geahnt, dass Rebeca einen handwerklichen Beruf erlernen wird», bestätigt Karin. «Der Beruf passt zu Rebeca und unterstreicht ihre persönlichen Interessen.»

Vorreiterin in diesem Bereich

Schweizweit werden im Sommer über 100 Jugendliche die Ausbildung als Solarinstallateur/in EFZ beginnen. Rebeca ist eine davon. Ihre Mutter ist nicht beunruhigt, dass der Beruf neu und noch nicht so bekannt ist. «Ich bin überzeugt, dass die Ausbildung der geforderten Qualität entspricht», sagt Karin und ergänzt: «Ausserdem bin ich stolz, dass meine Tochter eine Vorreiterin in diesem Bereich sein wird.»

Das sagt das Unternehmen
Mit Rebeca starten fünf Lernende bei Helion. «Wir freuen uns auf Rebeca und die anderen Lernenden, die bei uns diesen Sommer im Team starten werden», sagt Noah Heynen, CEO von Helion. «Sie gehen mit ihrer Entscheidung für die Solarlehre mutig voran. Genau das braucht die Solarbranche in der Schweiz: Junge Menschen wie Rebeca, die sich von Grund auf zu Fachkräften ausbilden lassen wollen.» Diese Fachkräfte seien nötig, um das Potential der Solarbranche auszuschöpfen und die Energiewende voranzutreiben.